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Neue Wege in der Schule

Neben der Umstellung in den Köpfen fordert das Churer Modell ein Umstellen der Möbel. FLS bietet vielfältige Lernraumkonzepte und Möbel für ein neugestaltetes Klassenzimmer.

Autor: Andrè Eichelbaum

Der Frontalunterricht wird zunehmend kritisch betrachtet. Immer mehr Pädagog*innen sehen in diesem Konzept eine Sackgasse für die Lehre. Lernformen wie das Churer Modell kommen vermehrt zum Einsatz, weil sie für Schulen mit heterogenen Klassengemeinschaften ein deutlich praktikableres Schulkonzept darstellen.

Große Unterschiede beim Lernen durch Inklusion, Migration, verschiedene Lerntypen und unterschiedliche kognitive Fähigkeiten innerhalb der Klassengemeinschaften können durch Binnendifferenzierung besser aufgefangen werden. Dafür müssen jedoch die Grundlagen des Unterrichts wie zum Beispiel die Raumgestaltung zum Teil völlig neu gedacht werden.

Das Churer Modell
Das bereits erwähnte Churer Modell, das in der gleichnamigen Stadt in der Schweiz entwickelt wurde, ist beispielsweise ein Weg, der zu diesem Ziel beschritten werden kann. Das Konzept wurde bereits im Schuljahr 2010/11 durch seinen Begründer Reto Thöny erstmals in die Praxis umgesetzt und findet zunehmend Zuspruch auch in deutschen Schulen. Grundgedanke des Modells ist es, die Lernsituation des Kindergartens in die Schule zu übertragen, um den Kindern den Einstieg in das Schulleben zu erleichtern. Das Churer Modell zeichnet sich durch vier Prämissen aus:

  • Grundlage des Modells beinhaltet die Umstellung des Klassenzimmes
  • Es gibt verkürzte Inputphasen, die im Stuhlkreis stattfinden.
  • Nach dem Input lösen die Schüler*innen Lernaufgaben mit unterschiedlichen Anspruchsniveaus.
  • Die Schüler*innen können Arbeitsort und Lernpartner*in frei wählen.

Der Raum als dritter Pädagoge
Selbstverständlich ist auch uns klar, dass allein das Verrücken der Schulmöbel noch keine effektive Binnendifferenzierung bedeutet. Wirkliche Inklusion wird erst möglich, wenn auch das pädagogische Konzept den Lernenden alle erdenklichen Freiheiten beim Erwerb des neuen Wissens zugänglich macht. Doch die geistige Freiheit benötigt zunächst als Grundlage eine räumliche Emanzipation vom Frontalunterricht, der hauptsächlich vom Lehren und weniger vom Lernen geprägt ist.

Deshalb ist die Umstellung des Klassenzimmers für die Arbeit nach dem Churer Modell entscheidend. Dafür wird zunächst die herkömmliche Tischordnung mit dem Frontalblick zur Tafel komplett aufgelöst. Dadurch entsteht viel Raum und es ergeben sich Potentiale für eine kreative Gestaltung der Klassenzimmer.

Für die Inputphasen gibt es einen Stuhlkreis, in dem die Klasse zusammenkommt und die Lehrkraft ein Thema und die dazugehörigen Aufgaben vorstellt. Von dort aus suchen sich die Schüler*innen einen Lernort, der ihnen für die Lösung der Aufgaben am besten erscheint. Hierfür kann es sehr unterschiedliche Angebote beim Mobiliar geben.

Lerntreppen, Lesehöhlen, Gruppentische, Einzelsitzplätze, einfache Teppiche, Stehtische – je größer die Auswahl der Arbeitsplätze, um so individueller kann das Arbeitserlebnis für die Schüler*innen gestaltet werden. Auf dieser Grundlage können die Schüler*innen auch entscheiden, ob sie allein, zu zweit oder in größeren Gruppen arbeiten möchten. Es ist ebenfalls möglich, den Lernraum in die Flure oder andere Aufenthaltsräume zu erweitern. Hierfür empfehlen wir brandschutzgerechtes Mobiliar aus Metall.

Wertvolle Binnendifferenzierung
Durch die räumlichen und pädagogischen Elemente des Churer Modells wird die Basis für eine Binnendifferenzierung innerhalb der Klassen ermöglicht. Sie ist ein zentrales Element, um den unterschiedlichen Lernbedürfnissen und vor allem den individuellen Fähigkeiten der Schüler*innen gerecht zu werden und gewinnt im Churer Modell an Bedeutung, weil dieses sich auf eine integrative Lernumgebung fokussiert, in der individuelle Lernwege ermöglicht werden. Das Konzept betont die Notwendigkeit, den Unterricht so zu gestalten, dass er den verschiedenen Fähigkeiten, Interessen und Lerngeschwindigkeiten der Schüler*innen entspricht. Dies wird neben dem räumlichen Potenzial durch eine flexible und vielseitige Unterrichtsplanung erreicht, die differenzierte Aufgabenstellungen und Lernmaterialien umfasst. Auf diese Weise wird allen Lernenden die bestmögliche Förderung zuteil und die Chancengleichheit gestärkt.

Welcher Raum ist der richtige zum Lernen?
Wir alle kennen das Gefühl, dass wir uns an bestimmten Orten wohler fühlen als an anderen. Das Bedürfnis nach dem „richtigen“ Raum wird noch einmal bestärkt, wenn wir uns konzentrieren wollen: auf ein anspruchsvolles Buch, auf unsere Lieblingsmusik oder auf unsere eigenen Gedanken. Welcher Platz dann der passende ist, ergibt sich nicht nur aus den grundsätzlichen Vorlieben, sondern ist oft sogar tagesformabhängig. Manchmal muss es ein fester Tisch sein und an einem anderen Tag ist eine Sitzgelegenheit im Freien die bessere Wahl. Dementsprechend vielfältig sollte das Angebot an Arbeitsplätzen für lernende Schüler*innen sein.

Individuelle Platzwahl
Wie bereits erwähnt, stellt die räumliche Gestaltung des Klassenzimmers eine wichtige Grundlage für das Churer Modell dar. Neben einer hohen Flexibilität, die eine stetige Umgestaltung des Raumes ermöglicht, wird ein möglichst vielfältiges Angebot an individuellen Arbeitsplätzen benötigt. Da wir uns bei FLS (Flötotto Learning Spaces) auf modernes Schulmobiliar fokussieren, haben wir in unserem Portfolio eine Vielzahl unterschiedlichster Möbel, die für individuell gestaltbare Lernräume geeignet sind.

Wenn ihr euch mit dem Gedanken beschäftigt, an eurer Schule oder in eurer Klasse das Churer Modell umzusetzen, sind wir auf jeden Fall die passende Anlaufstelle für euch. Wir unterstützen euch bei der Suche nach dem richtigen Mobiliar. Hier nur ein paar Beispiele:

Schultisch neu gedacht
Hohe Flexibilität bietet zum Beispiel ein Tischkonzept, das als Basis mit einem mobilen Board arbeitet. Dieses Board kann im Innen- wie Außenbereich von den Schüler*innen als Schreib- und Arbeitsunterlage verwendet werden. Es lässt sich aber auch in eine Wandschiene oder in ein Tischmodul einhängen, womit es zum festen Arbeitsplatz wird. Eine Arbeitsstation, in Form eines Turms, ermöglicht das Einhängen mehrerer Boards in verschiedenen Höhen zum Beispiel für Gruppenarbeiten.

Ein Platz für alle und alles
Wenn es um Arbeitsplätze geht, ist beinahe alles möglich. Vom mehrstufigen Podest, das zum Beispiel für Input- und Präsentationsphasen geeignet ist, über Lesehöhlen und Modulmöbel bis hin zu Sitzwürfeln und Polstern – sie alle laden ein zum Lernen, Arbeiten, Chillen oder zum Besprechen wichtiger Dinge. Dabei bieten sie alle sehr vielfältige Räume an: offen, geschützt, variabel, für viele oder für eine Person. Die Arbeitshöhe ist bei den unterschiedlichen Möbelvarianten ebenfalls variabel. Vom Teppich auf dem Fußboden bis zum Stehtisch haben die Klassen hier die freie Auswahl. Der Fantasie und den Bedürfnissen der Schüler*innen sind eben keine Grenzen gesetzt. Schließlich bieten wir auch klassische Tische an, die dann allerdings mobil und kombinierbar, zum Beispiel als Fünfeck oder Halbkreis erhältlich sind.

Stuhlkreis
Ein zentrales Element des Churer Modells ist der Stuhlkreis. Dort kommt die Klasse zusammen und erhält den Input für die Lernaufgaben. Hierfür wären zum Beispiel ergonomische Stühle mit variablen Sitzhöhen das passende Mobiliar. Sie gibt es für unterschiedliche Altersstufen und auch als mobile Variante mit Rollen.

Wer es lieber flexibel und unkonventionell mag, kann auch Hocker oder die bereits erwähnten Polster, Lerntreppen und Podeste sowie halbrunde Bänke für diese Unterrichtsphase verwenden.

Gut aufbewahrt
Auch für die Aufbewahrung der Lernmittel und persönlichen Gegenstände der Schüler*innen braucht es ein passendes Konzept. Hier empfiehlt es sich ebenfalls neben den festen Möbeln auch mobil und flexibel zu denken, um den Klassenraum den situativen Bedürfnissen anpassen zu können. Abschließbare Garagenschränke, aus denen die rollbaren Materialcontainer herausgeholt werden können und Regale mit Materialboxen eigenen sich hier gut. Ebenso Eigentumsschränke oder Fächer für die persönlichen Dinge der Schüler*innen.

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Es gibt keine Grenzen
All diese Möbel sind aber nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielfältigen Möglichkeiten, die wir euch für euer Churer Modell-Projekt anbieten können. Gern entwickeln wir mit euch eure individuellen Lernraumkonzepte und machen euch ein maßgeschneidertes Angebot für neue Lernräume. Dabei ist prinzipiell erst einmal alles möglich – lasst uns gemeinsam ein Konzept entwickeln. Unsere Lernraumplaner*innen sind bundesweit im Einsatz und kommen auch zu euch an die Schule.